Gustav-Heinemann-Schule

Selbstständige Schule

Oberstufengymnasium des Kreises Groß-Gerau

MINT

Olov

MINT-Konzept

Das MINT-Konzept ist Teil eines "6-Klangs" an Konzepten, die einander beeinflussen:

Zu Beginn ist die Schulentwicklung als zentrales Element zu benennen. Sie dient als Innovationskraft und bietet im Rahmen eines Qualitätsmanagements eine kontinuierliche Verbesserung. Der darin enthaltene PDCA-Zyklus ist auch für die MINT-Tätigkeiten unerlässlich, da die Evaluation der einzelnen Maßnahmen eine sinnhafte Steuerung überhaupt erst möglich macht.

 

Als weiteres Puzzleteil ist die Studien- und Berufsorientierung (SBO) zu nennen, deren Konzepte sich im Besonderen auf das Studium konzentrieren. Das liegt in der Schulform eines Oberstufengymnasiums begründet, da Schüler*innen mit dem Ziel des Erlangens eines Abiturabschlusses anmelden, um danach ein Studium anzutreten.

Ein in dieser Konzeption enthaltener großer Baustein ist der MINT-Bereich, da aufgrund des Fachkräftemangels nicht nur gute Arbeitsmöglichkeiten zu erwarten sind, sondern auch zukunftssichere Berufsfelder auf unsere Schüler*innen warten. 

Hier sind im besonderen Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen, der Arbeitsagentur sowie Wirtschaftsunternehmen zu nennen. Die daraus abgeleiteten Projekte und Maßnahmen dienen der Orientierung, welcher Beruf zukünftig angestrebt werden könnte.

Ziele geben Orientierung und lenken die Richtung der Motivation!

Die Methodenkompetenz ist in Form eines verbindlichen Methodenkompetenzcurriculums an unserer Schule festgeschrieben. Hierzu zählt nicht nur das Einüben von Experimentierkompetenzen und wissenschaftspropädeutischen Arbeiten, sondern auch das Beschreiben von Diagrammen, das Zusammenfassen wissenschaftlicher Ergebnisse, die Stärkung der Präsentationskompetenzen etc.

In den Fächern Deutsch, den Fremdsprachen und den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern werden verbindlich auch MINT-Themen behandelt, die Methoden aus den naturwissenschaftlichen Fächern vertieft und mit anderen Inhalten vernetzt. Demzufolge werden auch Randgebiete der MINT-Fächer beleuchtet, die nicht im Lehrplan zu finden sind, aber durchaus aktuelle Relevanz für die Schüler*innen haben.

Das Kommunikationskonzept ist im MINT-Bereich besonders dadurch geprägt, dass wir Jugend-präsentiert-Schule sind. Es ist besonders wichtig, seine Ergebnisse so darstellen zu können, dass auch für andere ein Mehrwert entsteht. Gerade in den Wettbewerben wie Jugend forscht, business@school oder auch Jugend präsentiert sind Präsentationskompetenzen essenziell.

In Bezug auf die Bewerbung für einen dualen MINT-Studienplatz sind Kommunikationskompetenzen sowie die Präsentationskompetenzen ebenfalls unabdingbar. Das in der Schule erstellte Portfolio und die Aufbereitung von Arbeitsergebnissen für eine Bewerbungsmappe sind fester Bestandteil des SBO- und Kommunikationskonzeptes.

Als sehr umfassendes Konzept ist die Digitalisierung zu nennen. Sie ist im MINT-Bereich nicht wegzudenken und beeinflusst diesen unentwegt. Als Smartschool und ausgezeichnete digitale Schule haben wir im Besonderen im MINT-Bereich Innovationen im Bereich der Messwerterfassung und Auswertung sowie den Einbezug von KI (Kooperation mit QuizCo) in den Unterricht. Ohne intelligente Messwerterfassung, Breitbandinternetanbindung, digitale Endgeräte und digital unterstützte Auswertungen wären viele Experimente oder Forschungsarbeiten nur schwer oder gar nicht möglich.

 

Die Zahlen innerhalb der Grafik spiegeln nicht die Reihenfolge oder Wichtigkeit der einzelnen Punkte wider, sondern dienen lediglich der Referenzlesbarkeit der einzelnen Bausteine.

00. abgebende Schule

Bereits vor der Anmeldung an der Gustav-Heinemann-Schule werben wir aktiv um unsere Schüler*innen. Neben zahlreichen Infoabenden an den abgebenden Schulen, den Tagen der offenen Tür wie auch Schulfesten, stellen wir uns als MINT-freundliche Schule vor und zeigen im Besonderen unsere zahlreichen MINT-Aktivitäten. 

In Kooperation mit dem Schulverbund bieten wir auch jährlich MINT-Unterricht in den abgebenden Schulen an und unter anderem auch auf das Fach Informatik aufmerksam zu machen, welches in der Sekundarstufe I meist nicht sehr verbreitet ist.

Dass wir alle MINT-Fächer jährlich als Leistungskurs (inklusive Informatik) anbieten können sowie die "Mehrstunden" in den Naturwissenschaften (vgl. MINT-Stundentafel), sind zwei Beispiele unserer regionalen Alleinstellungsmerkmale. Die Größe unseres MINT-Traktes (1/3 der Schule) unterstreicht zudem unseren Fokus auf den MINT-Bereich.

01. MINT-Stundentafel

Bereits in der Einführungsphase wird eine zusätzliche Stunde verpflichtend für alle Schüler*innen eingeführt.

Des Weiteren haben alle Schüler*innen der Einführungsphase I mindestens drei Naturwissenschaften (oder vier mit Informatik), welche in der Einführungsphase II mit drei Stunden pro Woche fortgeführt werden kann.

Eine Abwahl einer Naturwissenschaft ist beim Halbjahreswechsel möglich. Wir bieten jedoch an, alle Naturwissenschaften weiterzuführen.

02. MINT-Ausstattung

Die Gustav-Heinemann-Schule hat eine sehr moderne MINT-Ausstattung, die weit über dem Standard hinausgeht. So hat die Biologiesammlung beispielsweise Ausstattung vorzuweisen, welche es ermöglicht, mikrobiologische Experimente durchzuführen. Im Bereich Chemie verfügt die Sammlung über viele digitale Messinstrumente, sodass Experimente auch digital ausgewertet werden können. 

Im Bereich Physik sind die Schüler*innen-Experimentierkoffer zur Interferometrie erwähnenswert sowie der Quantenradierer als größeres Experiment. 

Die Informatik verwendet EV3-Roboter sowie zahlreiche Mikrocontroller, Sensoren und Aktoren, welche auch Teil des schulischen Makerspaces sind.

Der GHS-Makerspace hat zudem weitere technische Ausstattungen wie mehrere 3D-Drucker, Reinigungseinheiten, UV-Aushärtungsanlagen, Lötstationen, Schmelzschneidemaschine, Lego LSP etc.

03. Wettbewerbskultur

Die Wettbewerbskultur ist ein sehr wichtiger Baustein, da es ein Teil der schulischen Qualitätsentwicklung ist, welcher die Dimensionen Unterrichtsentwicklung, Personalentwicklung und Organisationsentwicklung beeinflusst.

Hier unterscheiden wir zwischen obligatorischen Wettbewerben, die eher der Breitenförderung dienen und den freiwilligen Spitzen-Wettbewerben, welche meist an AGs und Leistungskurse angedockt sind.

Die Wettbewerbe regen die Schüler*innen an, sich mit Fragestellungen und Problemen auseinanderzusetzen, die die inhaltlichen Vorgaben der Kerncurricula ergänzen und vertiefen.

Zudem ermöglicht die Teilnahme an den Wettbewerben eine individuelle Entwicklung und Entfaltung der fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenzen in einem weit über den Möglichkeiten des Regelunterrichts liegenden Ausmaßes.

Die GHS sieht die Schüler*innen-Wettbewerbe als Instrument der Begabtenförderung in einem leistungsdifferenzierten Unterricht an. Die freiwillige Teilnahme ermöglicht es den Lernenden, entsprechend ihren Interessen, neue Lernmöglichkeiten zu eröffnen.

04. MINT-Projekte (MINT ist überall)

Charakteristisch für MINT-Projekte ist, dass diese interdisziplinär sind und Schüler*innen dazu anregt, verschiedene Perspektiven zu betrachten. Dies verbessert ihre Fähigkeit, ein Problem, das sie zu lösen versuchen, aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen und unterschiedliche Lösungsansätze abzuwägen und zu beurteilen.

Die individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern steht dabei immer Zentrum der Maßnahme.

Größere MINT-Projekte werden häufig in Zusammenarbeit Kooperationspartnern durchgeführt (siehe 9), da externe Experten die Qualität von Projekten steigern können.

Beispiele für wiederkehrende schulische Projekte finden Sie hier.

05. Frauenförderung / Empowerment

Noch immer werden technische und naturwissenschaftliche Berufe von Männern dominiert. Dabei bietet der MINT-Bereich tolle Perspektiven für Frauen.

Die meisten Mädchenförderprogramme für Schulen setzten bereits in der Grundschule oder Sekundarstufe I an. Sie enden jedoch überwiegend in der Sekundarstufe II, sodass die meisten Förderprogramme für unsere Schulform ungeeignet sind.

Demzufolge nutzen wir als externe Programme zur Frauenförderung: "komm mach MINT" und "Cybermentoring".

Innerschulisch bieten wir den Schülerinnen Praxisangebote an, die Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen. Über unsere Kooperationspartner bieten wir zudem Kontakt mit jungen Rollenvorbildern (Studierende, Frauen in MINT-Berufen, Wissenschaftlerinnen etc.), welche als sogenannte "Role Models" Ängste nehmen und auch Mut machen eher ungewöhnliche Wege einzuschlagen; denn sie zeigen, dass es funktioniert.

Mit unserem Alumni-Portal stellen wir auch MINT-Ansprechpartnerinnen in Netzwerken zur Verfügung, die ebenfalls an der Gustav-Heinemann-Schule ihren Abschluss gemacht haben.

06. Zertifikate

Das Thema Zertifikate ist eng verknüpft mit unserer Studien- und Berufsorientierung sowie dem damit verbundenen obligatorischen Führen eines Portfolios.

Neben der Aufgabe der Reflexions der Lernprozesse und der Studien-/Berufsorientierung, dient das Portfolio gleichzeitig als Sammelwerk für schulische und außerschulische Zertifikate bzw. dem damit verbundenen Kompetenzzuwachs.

Die Zertifikate als Kompetenznachweis sind bei Bewerbungen gute Türöffner, wobei wir uns bemühen, dass die Zertifikate von unabhängigen Instituten ausgestellt werden. Teilweise ist es uns möglich, Fachexperten ins Haus zu holen, teilweise begleiten wir die Schüler*innen auch zu Prüfungszentren bundesweit.

Größtenteils sind die Zertifikate an Ausbildungen und Prüfungen gekoppelt, die national und teilweise sogar international anerkannt sind. Hier wären zum Beispiel das CCNA-Zertifikat von Cisco, das Industriezertifikat von Oracle, die Sanitäter(in)ausbildung oder die ICDL-Zertifikate zu nennen.

Eine Besonderheit stellen die Propädeutika dar, die wir in Zusammenarbeit mit der Young Business School (mit unserem Kooperationspartner IJM) anbieten. Hier können im MINT-Bereich Mathematik, Informatik, Chemie, Physik, Medizin und das MINT-Modul "Energie" absolviert werden. Die Zertifikate dienen dann teilweise als Studienleistung.

Alternativ kann auch direkt ein Schülerstudium parallel zur Schulzeit angefangen werden. Hier können wir allerdings nur Informatik und Mathematik anbieten.

07. Arbeitsgemeinschaften

Zur Förderung der MINT-Kompetenzen und zur Wettbewerbsvorbereitung bieten wir zahlreiche Arbeitsgemeinschaften (AGs) an. Zusätzlich können in AGs auch Themen behandelt und Kompetenzen gefördert werden, für die es in allgemeinbildenden Schulen kein Unterrichtsfach im Fächerkanon gibt. Dies trifft im Besonderen auf Technik und Ingenieurswissenschaften zu.

Eine Besonderheit besteht bei an der GHS darin, dass auch AG-Zeiten am Vormittag oder auch als Blockveranstaltung über Wochenenden oder in den Ferien stattfinden können. Zudem werden für Spitzenwettbewerbe zusätzliche Zeitfenster zur Verfügung gestellt.

Eine Liste der MINT-AGs finden Sie hier.

08 Technik

An allgemeinbildenden Schulen gibt es keine technischen Unterrichtsfächer. Mit dem Abitur, dem höchsten deutschen Schulabschluss, ist eine Zulassung für alle Studiengänge gegeben. Die ingenieurwissenschaftlichen oder technischen MINT-Studiengänge werden jedoch von Abgängern allgemeinbildender Schulen nur selten angewählt, weil die Schüler*innen mit diesen Studiengängen kaum in Berührung gekommen sind.

Um diesem Thema zu begegnen, kooperieren wir mit der Hochschule RheinMain, dessen Campus für Ingenieurswissenschaften nur wenige Gehminuten von unserer Schule entfernt ist. Auch gemeinsame Veranstaltungen mit Professoren der Hochschule, lokale Betriebsbesichtigungen in Ingenieursbetrieben, Vorstellungen von Technikstudiengängen durch Studierende etc. bringen das Thema Technik den Schüler*innen näher.

Als weiteren Punkt haben wir einen schulischen Makerspace eingerichtet, um technische Kompetenzen auch vor Ort zu stärken. Darüber hinaus nutzen wir externe Projekte wie Lötschulungen oder AGs, um auch der Technik als Teil von MINT einen größeren Stellenwert zu geben.

In Kooperation mit Cisco haben wir darüber hinaus ein Netzwerklabor zu eingerichtet, welches für die technische Ausbildung und Zertifizierung der Schüler*innen genutzt wird.

09 Kooperationen

Ohne Kooperationspartner wäre ein so breitgefächertes MINT-Angebot nur schwer vorstellbar. Im Rhein-Main-Gebiet haben wir den Vorteil, dass gleich mehrere große Universitäten und Hochschulen mit ihren zahlreichen Angeboten sich in unmittelbarer Nähe befinden.

Zudem sind auch viele Unternehmen im MINT-Bereich vor Ort, sodass zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten vorhanden sind bzw. je nach Projektvorhaben angefragt werden können.

Aufgrund der guten Vernetzung haben wir auch überregionale Kooperationen mit Unternehmen, Hochschulen, Universitäten und Einrichtungen.

In Form von Kooperationsvereinbarungen schaffen wir beidseitig Planungssicherheiten über einen definierten Zeitraum. Im Besonderen ist die Evaluation der Vereinbarung ein wichtiger Teil, um die Tragfähigkeit einer Kooperation zu bewerten.

Neben den genannten Gruppen kooperiert die Gustav-Heinemann-Schule auch mit Stiftungen, Bildungseinrichtungen und anderen Schulen, um den MINT-Bereich voranzutreiben.

 

10. Universitäts- und Hochschulbesuche

In Punkt 9 wurden bereits die Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen angesprochen. Im Kontext der Studien- und Berufsorientierung ist erst einmal die Frage zu stellen, ob nach der Schule überhaupt ein Studium angestrebt werden soll oder eine Ausbildung doch der individuell bessere Weg ist.

Auch im Hinblick auf den Baustein MINT, gibt es sehr viele Studiengänge, die erst einmal entdeckt werden müssen. Viele MINT-Studiengänge werden nicht angewählt, da die Schüler*innen nicht wissen, dass es diese gibt.

Zum Beispiel der "Space-Master", der Informatik-Tourismus-Studiengang "Angewandte Freizeitwissenschaften" oder das Chemiestudium der "Getränketechnologie".

Sobald die Schüler*innen ein Berufsziel haben, steigt die Motivation, um das gesetzte Ziel zu erreichen.

11. Abitur

Die Schulzeit an der GHS endet mit dem Abitur. Bei der Abiturfeier werden im MINT-Bereich Preise und Stipendien vergeben, welche den Studieneinstieg erleichtern können.

Darüber hinaus haben die Schüler*innen die Möglichkeit, sich dem kostenfreien schulischen Alumni-Netzwerk anzuschließen. Hierdurch bleibt die Schule mit seinen Absolventen in Kontakt. Die im Berufsleben stehenden Alumni werden eingeladen und sind gleichzeitig Türöffner für weitere Kooperationen mit Unternehmen und Forschungseinrichtungen.

Das Netzwerk mit Kontakten im MINT-Bereich wird auch für die MINT-Förderung, der Studien- und Berufsorientierung als auch für die Frauenförderung herangezogen.

Gleichzeitig bietet uns das Alumni-Netzwerk auch als Instrument, unsere MINT-Anstrengungen auch über die Schulzeit hinaus zu evaluieren und uns somit kontinuierlich zu verbessern.

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